Man
spricht Deutsch im Barri Gotic - im gotischen Viertel von Barcelona:
Tausende Touristen schieben sich in der Hochsaison staunend und
bewundernd durch die engen und verwinkelten Gassen des beliebten
Viertels. Die Altstädte im Ausland erfreuen sich bei den Bundesbürgern
größter Beliebtheit: Kein Wunder, denn harmonische, geschichtsträchtige
Stadtbilder sind in Deutschland nach den verherrenden Kriegszerstörungen
und dem modernistischen Wiederaufbau in den Großstädten eine
Seltenheit. So verwundert es auch nicht, dass der geplante Wiederaufbau
einiger Altstadthäuser auf dem ehemaligen Areal des abgerissenen
Technischen Rathauses in Frankfurt/Main auf eine breite Zustimmung bei der
heimischen Bevölkerung traf.
Frankfurt Altstadt Wiederaufbau
Auf
etwa 48 größtenteils zerstörten Altstadt-Grundstücken zwischen dem Frankfurter Römer und dem Dom, die nach dem Krieg mit dem Technischen Rathaus und dem archäologischen Garten überbaut waren, wurden von 2012-18 das DomRömer-Projekt und bis 2016 das Stadthaus gebaut. Im Einzelnen wurden gebaut das Stadthaus am Markt (Ensemble aus fünf Gebäuden - ehem. Lage von 13 Altstadthäusern) sowie 35 Altstadthäuser (davon 15 Gebäude als "schöpferische Nachbauten" und 20 historisierende Neubauten im Rahmen einer altstadtgerechten Gestaltungssatzung). Für die exakt auf dem historischen Grundriss gebauten Nachbauten bzw. Rekonstruktionen wurden teilweise Spolien mit verwendet. Wertvollste Rekonstruktion ist das Haus zur goldenen Waage.
Alles in allem ein winziger Altstadt-Bereich, wenn man altstädtische Areale wie das riesige Gotische Viertel in Barcelona zum Vergleich nimmt oder sich vor Augen führt, dass vor der Kriegszerstörung etwa 2.000 Altbauten (davon mindestens 900 Fachwerkhäuser) in der Frankfurter Altstadt standen. Das "nachbauen" der Altstadt ist durchaus erlaubt, denn es gehört seit Jahrhunderten zum Baucharakter von Fachwerkhäusern, dass diese z. B. jederzeit auseinander gebaut werden können und zu einem anderen Standort umziehen.
Alles in allem ein winziger Altstadt-Bereich, wenn man altstädtische Areale wie das riesige Gotische Viertel in Barcelona zum Vergleich nimmt oder sich vor Augen führt, dass vor der Kriegszerstörung etwa 2.000 Altbauten (davon mindestens 900 Fachwerkhäuser) in der Frankfurter Altstadt standen. Das "nachbauen" der Altstadt ist durchaus erlaubt, denn es gehört seit Jahrhunderten zum Baucharakter von Fachwerkhäusern, dass diese z. B. jederzeit auseinander gebaut werden können und zu einem anderen Standort umziehen.
"Kulturkampf" um die Altstadt-Rekonstruktionen
Trotzdem scheint, nachdem die ehemalige OB Petra Roth am 23.01.12 den Grundstein für den Wiederaufbau legte, so etwas wie ein Kulturkampf in Frankfurt/M. ausgebrochen zu sein. Insbesondere einige Lokalpolitiker und Kulturjournalisten lassen sich beim Thema Altstadtrekonstruktion zu verunglimpfenden Bezeichnungen wie "Kitsch" und "Disneyland" hinreissen. Doch die Realität sieht anders aus: Für Wohnungen in 35 Altstadtbauten meldeten sich 660 Interessenten. Schon längst steht fest: Hier entsteht kein künstliches Disneyland, sondern ein lebendiges Altstadtquartier. Mit anderen Worten: Ein Herz für die Stadt und seine Bürger und seine Besucher. Die Altstadt und angrenzende Quartiere erfahren eine Inititialzündung und entwickeln sich zum Touristenmagneten. Fest steht: Der Wiederaufbau eines Teils der Frankfurter Altstadt wird - trotz einiger Widerstände (s. Trüby) - zu einer nachhaltigen Erfolgsgeschichte. Anders als die unbeliebten Betonklötze der 60-iger und 70-iger Jahre - die jetzt schon wieder abgerissen werden. Und auch die jetzigen Altstadtwiederaubau-Kritiker werden wohl am Ende wohlwollend durch die Fachwerkgassen schlendern und das neu gewonnene Altstadtquartier genießen.
Trotzdem scheint, nachdem die ehemalige OB Petra Roth am 23.01.12 den Grundstein für den Wiederaufbau legte, so etwas wie ein Kulturkampf in Frankfurt/M. ausgebrochen zu sein. Insbesondere einige Lokalpolitiker und Kulturjournalisten lassen sich beim Thema Altstadtrekonstruktion zu verunglimpfenden Bezeichnungen wie "Kitsch" und "Disneyland" hinreissen. Doch die Realität sieht anders aus: Für Wohnungen in 35 Altstadtbauten meldeten sich 660 Interessenten. Schon längst steht fest: Hier entsteht kein künstliches Disneyland, sondern ein lebendiges Altstadtquartier. Mit anderen Worten: Ein Herz für die Stadt und seine Bürger und seine Besucher. Die Altstadt und angrenzende Quartiere erfahren eine Inititialzündung und entwickeln sich zum Touristenmagneten. Fest steht: Der Wiederaufbau eines Teils der Frankfurter Altstadt wird - trotz einiger Widerstände (s. Trüby) - zu einer nachhaltigen Erfolgsgeschichte. Anders als die unbeliebten Betonklötze der 60-iger und 70-iger Jahre - die jetzt schon wieder abgerissen werden. Und auch die jetzigen Altstadtwiederaubau-Kritiker werden wohl am Ende wohlwollend durch die Fachwerkgassen schlendern und das neu gewonnene Altstadtquartier genießen.
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Offizielle Eröffnung der neuen Frankfurter Altstadt am 27.09.2018
Offizielle Eröffnung der neuen Frankfurter Altstadt am 27.09.2018
Der Zeitplan: Mitte 2014 war Startschuss für die Bebauung des Frankfurter Altstadt-Areals. Am 15.10.16 wurde Richtfest gefeiert. Die Eröffnungsfeier war vom 28.-30.09.18. Die Baukosten (incl. Abriss Technisches Rathaus etc.) liegen bei etwa 200 Mio. Euro und wurden größtenteils durch Vergabe der Grundstücke im Erbbaurecht und durch den Verkauf der Gebäude gedeckt. Informationen zum weiteren Baugeschehen sind zu finden unter: http://www.domroemer.de DomRömer-Projekt Doku-Altstadt Altstadt Broschüre Frankfurt baut Chronik Altstadt Porträts
Hier ist eine Wunschliste zu Rekonstruktionen und Stadtreparaturen in Frankfurt am Main zu finden. Mehr zum Thema Rekonstruktionen findet man u.a. im Forum von Stadtbild Deutschland Alle Angaben ohne Gewähr. >>> zurück zum Blog Stadtgestaltung Frankfurt
Hier ist eine Wunschliste zu Rekonstruktionen und Stadtreparaturen in Frankfurt am Main zu finden. Mehr zum Thema Rekonstruktionen findet man u.a. im Forum von Stadtbild Deutschland Alle Angaben ohne Gewähr. >>> zurück zum Blog Stadtgestaltung Frankfurt