20210314

Architektur Highlights in Frankfurt am Main

Skyscraper und Hochhäuser FrankfurtArchitektur-Highlights in Frankfurt/M.
01. Dom und Römerberg mit Römer in der Altstadt. Im Zuge des Wiederaufbaus (Dom-Römer-Projekt) herausragende Gebäude wie das Haus zur goldenen Waage mit dem Belvederchen. In der nähe vom Römer, am Paulsplatz steht die geschichtsreiche Paulskirche.
02. Skyline rund um die Mainzer Landstraße
03. Opernplatz mit der Alten Oper und angrenzenden Opernturm
04. Westend mit Villen und Gründerzeitlern
05. Messegelände mit dem Messeturm und der Festhalle
06. Ostend mit Hanauer Landstraße, Uniongelände, Großmarkthalle und neuem EZB-Bau
07. Eiserner Steg - Frankfurts schönste Brücke
08. Museumsufer mit vielfältigen Museumsbauten wie dem Städel
09. Hauptbahnhof mit dem angrenzenden gründerzeitlichen Viertel
10. Frankfurt-Höchst Altstadt, Schloß und Peter-Behrens-Bau
11. Commerzbank-Arena - ehem. Waldstadion
12. Main Plaza und Deutschherrnviertel auf altem Schlachthofgelände
13. Leonhardskirche - ein historisches Juwel am Main
14. Poelzig-Bau (heute zu Uni Frankfurt Campus Westend)
15. Olivetti-Türme von Egon Eiermann in der Bürostadt Frankfurt-Niederrad
16. Neue Mainuferbebauung am Westhafen
17. Hochhaus Skylight von Richard Rogers in der Stephanstraße
18. Siedlung Goldstein von Gehry
19. Holzhausenschlösschen mit Park
20. Das Goethehaus im Großen Hirschgraben
21. Der von Gustav Gerst gespendete Goetheturm im Stadtwald
22. Villa Meister in Sindlingen
23. Villa Mumm "kleine Oper" in Frankfurt-Sachsenhausen
24. Villa Holzmann - Museum Giersch am Schaumainkai und Villa Metzler - Museum MAK
25. Lersnersches Schloß in Nieder-Erlenbach
26. Palazzo Wallot an der Ecke Kaiserstraße/Neue Mainzer Straße
27. Riederhof Tor des Großen Riederhofes von 1193 im Ostend
28. Bongolopalast, Frankfurt-Höchst
29. Frauenhof, Niederrad, neben Bongolopalast die einzige vollständige Barockanlage in Frankfurt/M.
30. Lohrberg, Hausberg mit einzigen Weinberg im Stadtgebiet
31. Schweizer Straße 5, denkmalgeschütztes Haus von 1886 mit herausragender Deckenmalerei
32. Peterskirchhof - ältester noch erhaltener christlicher Friedhof
33. Villa Sander - Mainzer Landstr. 10-12, mit neobarocker Fassade
34. Kleinmarkthalle - schlichter Bau, üppiger Inhalt
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Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten von Frankfurt/M. vor den Zerstörungen 2. Weltkrieg
01. Römer
02. Dom
03. Goldene Waage (1944 zerstört, 2018 wieder errichtet)
04. Alte Oper (1944 stark zerstört, 1981 Wiederaufbau)
05. Schauspielhaus (erhaltene Fassade 1960 abgetragen)
05. Alte Börse (Kriegsruine 1952 abgerissen)
07. Eiserner Steg
08. Albert-Schumann-Theater (1944 Kriegsschäden, 1960 abgerissen)
09. Festhalle
10. Paulskirche
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Die schönsten Wolkenkratzer in Frankfurt am Main
01. Messeturm
02. Main Plaza
03. Grand Tower
04. EZB-Turm
05. Neuer Henninger Turm
06. Omniturm (von BIG mit dem "Hüftschwung")
07. Opernturm
08. Japan Center
09. Silberturm
10. Main Tower
11. Trianon

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20200926

Ein Konzept für die westliche Altstadt in Frankfurt am Main

Alte Mainzer Gasse Frankfurt am Main

Die westliche Altstadt: Ein Ort mit Geschichte

Das Viertel um die Alte Mainzer Gasse wurde bereits Anfang des 13. Jahrhunderts erschlossen, als die Stadt aus allen Nähten platzte. Erst im zweiten Weltkrieg ging dieses geschichtlich bedeutsame Viertel unter und verlor dann mit dem Neuaufbau als gelockerte-gegliederte Siedlung ihre jahrhundertealte Bedeutung.

Das Projekt

Das DomRömer-Projekt ist abgeschlossen. Wie geht es nun weiter mit der Altstadt? Sollten nun weitere Bauten auf dem historischen Areal der ehemaligen Altstadt rekonstruiert werden? Oder ist der „Status Quo“ erreicht und es kommt erst einmal zu keinen weiteren baulichen Veränderungen in der Frankfurter Altstadt? Das DomRömer-Projekt wurde erst durch den Abriss des großflächigen Technischen Rathauses möglich. Wenn noch weitere Bauprojekte in der Altstadt in die Wege geleitet werden sollten, dann müsste dafür auch der nötige Platz vorhanden sein.

Der Fokus fällt bei dieser Fragestellung schnell auf das westliche Altstadtareal. Wenige Meter hinter dem Römer, in bester Innnenstadtlage, präsentiert sich zwischen der Alten Mainzer Gasse und der Limpurgergasse eine bemerkenswerte Ödnis. Hier hat man, nach den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs, auf den abgeräumten Flächen eine großzügig durchgrünte Zeilenbau-Siedlung errichtet. Dazwischen wurden Platzanlagen und große Abstellflächen für Kraftfahrzeuge angelegt. Auch die Stadt Frankfurt hat in den fünfziger Jahren mit dem Personal- und Organisationsamt einen riesigen Behördenbau in die Landschaft gesetzt. Auf diesem von Brachen, Parkplätzen und locker bebauten Blockbauten der Nachkriegszeit durchsetzten Areal sollte wieder ein lebendiges Viertel mit einer altstadtgerechten Bebauung entstehen.

Verdichtung: Stadt bedeutet mehr Dichte

Entsprechend dem damaligen Städtebauleitbild wurde das westliche Altstadt-Areal in der Nachkriegszeit mit geringer Dichte, Zeilenbauten, Punkthäusern und viel Grün gestaltet. Dieses Konzept der locker gegliederten, funktionalen Stadt ist überholt. Heute weiß man: Stadt bedeutet mehr Dichte. Nur wo sich Menschen in einer durchmischten Stadt treffen können, wo also Leben, Arbeiten und Freizeit sich mischen, entsteht ein lebendiges Quartier. Die Nachverdichtung des innerstädtischen AltstadtWest-Areals schafft zudem dringend benötigten Wohnraum in Frankfurt am Main.

Die Kosten: Geringe Belastung für die Stadt

Die Stadt sollte beim AltstadtWest-Projekt der Ideengeber sein. Mit einer strengen Gestaltungssatzung sollte der lebendige Altstadtcharakter für dieses Quartier vorgegeben werden. Private Investoren übernehmen, nach Vorgaben der Stadt (z. B. Sozialanteil beim Wohnraum), dann die Umsetzung. Durch die gute Vermarktung des Quartiers sollten am Ende keine überdimensionierten Kosten für die Stadt Frankfurt am Main entstehen. Einzelne Rekonstruktionen wie das gut dokumentierte Haus Frosch, sollten eine Maßgabe für die Investoren sein, um diesem geschichtsträchtigen Areal gerecht zu werden.

Ökologisch: Der Abgesang auf die autogerechte Stadt

Im Zuge des Klimawandels, wird sich die Stadt künftig nach innen entwickeln. Das Bauen am Rand auf der grünen Wiese mit der Blockierung von städtischen Kaltluftschneisen ist passé. Im AltstadtWest-Quartier sollte es begrünte Innenhöfe und eine regenerative Energieversorgung und fußgänger- und radfahrerfreundliche Verkehrswege geben.

Autos, Radfahrer und Fußgänger sollen auf dem Areal der westlichen Altstadt gleichberechtigt unterwegs sein. Die Straßen müssen dementsprechend eine hohe Aufenthaltsqualität für Anwohner und Besucher bieten.

Sozial: Kein Bewohner wird vertrieben

Alle derzeitigen Wohnbauten können auch bei Verwirklichung des AltstadtWest-Quartiers erhalten bleiben. Altstadtgerechte Neuschöpfungen und Rekonstruktionen füllen die vielen Leerstellen und lassen eine abwechslungsreiche Blockrandbebauung entstehen.

Neue Luxusquartiere hat Frankfurt am Main in den letzten Jahren oft genug gebaut: Eine soziale Mischung des AltstadtWest-Projektes, sollte bei der Bebauung des Areals eine zwingende Maßnahme sein.

Gastfreundlich: Willkommen in der lebendigen Altstadt

In der Innenstadt, unweit des Römers, sollte es keine abgeschotteten Siedlungen mit Vorortcharakter geben. Auf dem zukünftig durchmischten AltstadtWest-Areal, gehört neben dem Wohnbereich auch kleinteiliges Gewerbe und Gastronomie.

Frankfurter und Gäste sollten sich hier wohl fühlen, sich treffen und austauschen und gemeinsam das Quartier im Sinne einer lebendigen Stadt gestalten.

Die Hürden: Dialog gewinnt

Die Stadt erwirtschaftet mit vermieteten Parkplätzen und durch die Parkraumbewirtschaftung Einnahmen im altstädtischen Areal zwischen dem Limpurgergasse und Alte Mainzer Gasse. Doch diese Einnahmen sind überschaubar und sollten natürlich kein Hindernis für eine bauliche Neuordnung des Areals sein.

Vor Kurzem gab es eine Gesamtsanierung des Personal- und Organisationsamtes in der Alte Mainzer Gasse. Möchte man dieses Areal in der Planung für das AltstadtWest-Projekt mit einbeziehen, müsste das Amt an einen anderen Standort umziehen. Dies ist machbar und sollte auch keine unbezwingbare Hürde sein.

Für das Areal zwischen der Limpurgergasse und Alte Mainzer Gasse gilt seit einigen Jahren ein Ensembleschutz. Die Eingriffe auf dem Areal betreffen in erster Linie nur die überdimensionierten, offenen Innenhofplätze und die derzeit in weiten Teilen fehlende Blockrandbebauung. Eine altstadtgerechte Verdichtung des Areals sollte entsprechend auch im Sinne des Denkmalschutzes sein.

Die Umsetzung: Nichts ist unmöglich

Frankfurt am Main hat mit dem DomRömer-Projekt bewiesen: Eine Stadt kann ihr historisches Herz wiedergewinnen. Mit Tatkraft und Engagement wurde ein Jahrhundertprojekt mit Bravour umgesetzt. Das AltstadtWest-Projekt ist trotz aller Hürden machbar. Mit dem richtigen Willen und der beeindruckenden Umsetzungskraft der Bürger und Initiatoren ist dieses Projekt realisierbar. Es steht außer Frage: Das Quartier zwischen der Limpurgergasse und Alte Mainzer Gasse gehört zu den wichtigsten innerstädtischen Verdichtungsflächen. Aus ökologischen und ökonomischen Gründen muss dieses innerstädtische Areal wiederbelebt werden. Die Stadtverantwortlichen und die zuständigen Dezernate müssen hier Hand in Hand arbeiten, um dieses Projekt in den nächsten Jahren auf einen erfolgreichen Weg zu geben.

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20171019

Altstadt Frankfurt am Main Wiederaufbau

DomRömer-ProjektMan spricht Deutsch im Barri Gotic - im gotischen Viertel von Barcelona: Tausende Touristen schieben sich in der Hochsaison staunend und bewundernd durch die engen und verwinkelten Gassen des beliebten Viertels. Die Altstädte im Ausland erfreuen sich bei den Bundesbürgern größter Beliebtheit: Kein Wunder, denn harmonische, geschichtsträchtige Stadtbilder sind in Deutschland nach den verherrenden Kriegszerstörungen und dem modernistischen Wiederaufbau in den Großstädten eine Seltenheit. So verwundert es auch nicht, dass der geplante Wiederaufbau einiger Altstadthäuser auf dem ehemaligen Areal des abgerissenen Technischen Rathauses in Frankfurt/Main auf eine breite Zustimmung bei der heimischen Bevölkerung traf.

Frankfurt Altstadt Wiederaufbau
Auf etwa 48 größtenteils zerstörten Altstadt-Grundstücken zwischen dem Frankfurter Römer und dem Dom, die nach dem Krieg mit dem Technischen Rathaus und dem archäologischen Garten überbaut waren, wurden von 2012-18 das DomRömer-Projekt und bis 2016 das Stadthaus gebaut. Im Einzelnen wurden gebaut das Stadthaus am Markt (Ensemble aus fünf Gebäuden - ehem. Lage von 13 Altstadthäusern) sowie 35 Altstadthäuser (davon 15 Gebäude als "schöpferische Nachbauten" und 20 historisierende Neubauten im Rahmen einer altstadtgerechten Gestaltungssatzung). Für die exakt auf dem historischen Grundriss gebauten Nachbauten bzw. Rekonstruktionen wurden teilweise Spolien mit verwendet. Wertvollste Rekonstruktion ist das Haus zur goldenen Waage.

Alles in allem ein winziger Altstadt-Bereich, wenn man altstädtische Areale wie das riesige Gotische Viertel in Barcelona zum Vergleich nimmt oder sich vor Augen führt, dass vor der Kriegszerstörung etwa 2.000 Altbauten (davon mindestens 900 Fachwerkhäuser) in der Frankfurter Altstadt standen. Das "nachbauen" der Altstadt ist durchaus erlaubt, denn es gehört seit Jahrhunderten zum Baucharakter von Fachwerkhäusern, dass diese z. B. jederzeit auseinander gebaut werden können und zu einem anderen Standort umziehen. 

"Kulturkampf" um die Altstadt-Rekonstruktionen
Trotzdem scheint, nachdem die ehemalige OB Petra Roth am 23.01.12 den Grundstein für den Wiederaufbau legte, so etwas wie ein Kulturkampf in Frankfurt/M. ausgebrochen zu sein. Insbesondere einige Lokalpolitiker und Kulturjournalisten lassen sich beim Thema Altstadtrekonstruktion zu verunglimpfenden Bezeichnungen wie "Kitsch" und "Disneyland" hinreissen. Doch die Realität sieht anders aus: Für Wohnungen in 35 Altstadtbauten meldeten sich 660 Interessenten. Schon längst steht fest: Hier entsteht kein künstliches Disneyland, sondern ein lebendiges Altstadtquartier. Mit anderen Worten: Ein Herz für die Stadt und seine Bürger und seine Besucher. Die Altstadt und angrenzende Quartiere erfahren eine Inititialzündung und entwickeln sich zum Touristenmagneten. Fest steht: Der Wiederaufbau eines Teils der Frankfurter Altstadt wird - trotz einiger Widerstände (s. Trüby) - zu einer nachhaltigen Erfolgsgeschichte. Anders als die unbeliebten Betonklötze der 60-iger und 70-iger Jahre - die jetzt schon wieder abgerissen werden. Und auch die jetzigen Altstadtwiederaubau-Kritiker werden wohl am Ende wohlwollend durch die Fachwerkgassen schlendern und das neu gewonnene Altstadtquartier genießen.  
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Offizielle Eröffnung der neuen Frankfurter Altstadt am 27.09.2018
Der Zeitplan: Mitte 2014 war Startschuss für die Bebauung des Frankfurter Altstadt-Areals. Am 15.10.16 wurde Richtfest gefeiert. Die Eröffnungsfeier war vom 28.-30.09.18. Die Baukosten (incl. Abriss Technisches Rathaus etc.) liegen bei etwa 200 Mio. Euro und wurden größtenteils durch Vergabe der Grundstücke im Erbbaurecht und durch den Verkauf der Gebäude gedeckt. Informationen zum weiteren Baugeschehen sind zu finden unter: http://www.domroemer.de    DomRömer-Projekt    Doku-Altstadt    Altstadt Broschüre    Frankfurt baut  Chronik Altstadt Porträts 
Hier ist eine Wunschliste zu Rekonstruktionen und Stadtreparaturen in Frankfurt am Main zu finden. Mehr zum Thema Rekonstruktionen findet man u.a. im Forum von Stadtbild Deutschland Alle Angaben ohne Gewähr.       >>> zurück zum Blog Stadtgestaltung Frankfurt

20130712

Kriegsverluste, Nachkriegsabrisse und Rekonstruktionen in Frankfurt am Main

Kriegsverluste in Frankfurt am Main
- Altstadt (über 99 % der historischen Bebauung)
- Hauptpost an der Zeil (Historismusbau von 1891)
- Kaufhaus Wronker auf der Zeil (größte Warenhaus der Stadt, Rückseitenreste am Holzgraben)
- Deutsch-reformierte Kirche (1789-93 am großen Kornmarkt errichtet)
- Haus Fürsteneck, Fahrgasse (s. Nachkriegsaufnahme Ruine)
Schopenhauerhaus, Fischerfeldviertel
Weitere abgegangene Bauten siehe auch hierStadtsanierung 1933-45 mit einigen Zerstörungen.

Neue Verkehrsschneisen/Straßenverbreiterungen der Nachkriegszeit
- Verbreiterung Zeil, Biebergasse und Fressgass auf 34m
- Durchbruch der Berliner Straße im Verlauf der ehemaligen Schnurgasse auf 28m
- Konrad-Adenauer und Kurt-Schumacher-Straße 30m breite
- Konstablerwache - Ausweitung als Platz - hier war ursprünglich ein Busbahnhof geplant

Die schlimmsten Nachkriegszerstörungen in Frankfurt am Main
Altstadt / Innenstadt
- Alte Börse spätklassizistischer Bau (1840-43) mit Säulenhalle im maurischen Stil, Abriss der teilerhaltenen Ruine 1952
- Abriss 1953/54 der zur Predigergasse weisenden barocken Fassade des kriegsbeschädigten Arnsburger Hof. Dafür neue Nachkriegs-Nord-Süd-Achse Kurt-Schumacher-Straße
- Ruine der Weißfrauenkirche und südliche Teile des "Großen Hirschgrabens", sowie des Nürnberger Hofes (Abriss der Reste für Bau der Berliner Straße 1952-53). Auf dem Bild von 1949 sind erhaltene Teile des Nürnberger Hofes (Schnurgasse) zu sehen. Nach dem Abriss 1952/53 für den Bau der Berliner Straße wurde der im Ensemble zu sehende barocke Torbogen (von ca. 1720) in den Hinterhof der Braubachstr. 28 versetzt. Haus Klein-Nürnberg steht jetzt wieder im wieder aufgebauten Altstadtteil.
- Abriss ab 1970 von fünf Altbauten Braubachstraße 15-29 (u.a. Braubachstr. 25 mit barocken Hinterhaustrakt "Hauses zum Esslinger") für das Technische Rathaus. Wiederaufbau im Zuge des DomRömer-Projektes 2012-18
- Abriss des Haus Roter Krebs (Am Fahrtor 4) und spätklassizistischen  Haus Freudenberg (früher Brabant, Am Fahrtor 6) an der Ecke zur Saalgasse und Teil der Stadtmauer - gegenüber Haus Wertheim -Abriss 1971 für den brutalistischen Bau des historischen Museums

Schöne Aussicht 15 (Abbruch 1972?), Schöne Aussicht 6 (Nachkriegsabbruch)

- Das schmale, denkmalgeschützte, letzte Fischerhaus am "Mainkai 4" wurde 1996 abgerissen. Mainkai 44 wurde bereits in den 50iger Jahren abgerissen.
 - Altes Schauspielhaus (Abriss und Überbauung Jugendstilfassade 1960 für Neubau Schauspielhaus). Darüber hinaus wurden 1962 mehrere Wohnhäuser an der Neuen Mainzer Straße, das Faust-Restaurant abgerissen und der Faust-Garten samt seiner Säulengänge planiert. Gegenüber des Schauspielhauses wurden wohl 1998 zudem drei Gründerzeitbauten in der Neuen Mainzer Straße (14-18?)abgerissen.
- "Fressgass" nördliche Bebauung (1952-56 Abriss der historischen Bauten wegen Straßenverbreiterung  - auch "Drei Hasen" am Goetheplatz wird Opfer der autogerechten Stadt)
- Der Bieberbau und weitere Altbauten in der Biebergasse wie Haus Biebergasse 10, ein Fachwerkbau des 17. Jahrhunderts werden 1965 abgerissen. Dafür entsteht an der Stelle später ein großes Schuh-Geschäftshaus. Auf der anderen Seite der Biebergasse werden die unzerstörten Häuser Biebergasse 7, 11,13 für eine Straßenverbreiterung nach dem Krieg abgerissen
- Oeder Weg - Abrisse für geplante Straßenverbreiterung nach dem Krieg
- Zeil - Abrisse nach dem Krieg: nördliche Zeil auf Höhe Konstablerwache
- Allerheiligenviertel: Denkmalgeschützter Altbau Allerheiligenstraße 20, 2024 abgerissen

Bahnhofsviertel

Schumann-Theater (Abriss 1960)
Villa de Bary-Gontard (Abriss der teilzerstörten Villa 1961 für das Intercontinental Hotel. Zudem wurde der zugehörige englische Landschaftsgarten planiert).
Fürstenhof Carlton-Hotel (Abriss 1976) 
Kopfbau Münchner Straße 1 (Verwaltung von ca. 1905/10 der Aachener und Münchener Feuerversicherungsgesellschaft - Abriss wohl 1973 s. http://abload.de/img/123456c0kl4.jpg und 16.08.73 Richtfest neues Gebäude siehe hier). 

Westend
- Westend (Massenabrisse historischer Bauten und Villen 1965-75)
- Jügelhaus (eröffnet 1906, 1953 lässt der damalige Leiter des Bauamtes der Uni Ferdinand Kramer das neobarocke Portal abreißen. Auch nach seiner Tätigkeit gab es Zerstörungen wie beim Umbau des Jügelbaus 2014-18).
Sachsenhausen
- Walter-Kolb-Straße (Abrisse schieferbedeckte Altbauten für Durchbruch und Bebauung um 1970, Abruch Alte Ölmühle 1977)


Rekonstruktionen/Wiederaufbauten in Frankfurt am Main
1947-52 Rekonstruktion des Römer
1947-51 Rekonstruktion des Goethe-Hauses
1948 Wiederaufbau der Paulskirche
bis 1954 Wiederaufbau Katharinenkirche (äußerlich originalgetreu)
1954 Wiederaufbau der Hauptwache (1967 an die heutige Position verschoben)
1959-62 Das gotische steinernde Haus in der Altstadt wird rekonstruiert
1978 Wiederaufbau der Kriegsruine der Christuskirche im Frankfurter Westend
1981 Eröffnung der wieder aufgebauten Alte Oper
1984 Das gotische Leinwandhaus - jahrzehntelang Kriegsruine - in der Altstadt wird wieder eröffnet. Aus der Kriegsruine werden erhaltene Teile in der Rekonstruktion wiederverwendet.
1981-86 Wiedererrichtung der Ostzeile auf dem Samstagsberg des Römers
2005 Die Alte Stadtbibliothek wird wiederaufgebaut - hier residiert seitdem das Literaturhaus
2009 Das Palais Thurn und Taxis wird mit veränderten Grundriss rekonstruiert
2016 Die gefertigte Statue Karls des Großen kehrt zur Alten Brücke zurück
2013-18 Wiederaufbau bzw. Rekonstruktion eines Teiles der Altstadt (rund um den Krönungsweg)
2018 Wiederaufbau (u.a. Aufstockung fehlender Stockwerke) des Bornheimer Ratskellers
2020 Rekonstruktion Goetheturm (2017 abgebrannt)

Was könnte noch rekonstruiert werden?
- Häuserzeile Paradieshof in Alt-Sachsenhausen

Alle Angaben ohne Gewähr.       >>> zurück zum Blog Stadtgestaltung Frankfurt

20120215

(Bau-)Geschichte von Frankfurt am Main

Architektur Geschichte Frankfurt
Historischer Abriss zur Baugeschichte in Frankfurt/M.:

Zwischen 1250 und 1514 entsteht der Dom.
1291/92 Baujahr des ältesten noch erhaltenen Fachwerkhauses (ursprünglich Magazin, später Wohnhaus) in der Schellgasse 8 in F.-Sachsenhausen
1356 Mit der goldenen Bulle kommen bis 1806 die Kurfürsten in die Stadt um den König bzw. Kaiser zu krönen. Außerdem erhält die Reichsstadt Frankfurt am Main eine Reihe von Privilegien für das Bankentum, die Börse und für die Ausrichtung von Messen.
1464 Baujahr des ältesten erhaltenen "Steinern Haus" in F.-Sachsenhausen
15. Jahrhundert - der Römer wird das Rathaus der Stadt. 
1619 Die Renaissancefassade der Goldenen Waage ist errichtet
1731-39 Das Palais Thurn und Taxis wird gebaut
1789-1833 Die evangelische Hauptkirche - die Paulskirche wird errichtet
1792 Walwert nach Hochester-Plan
1806 Die Stadtbefestigung wird geschliffen - die Stadt kann sich nun ausbreiten
1833 Die Sammlung des Mäzens Städel erhält ihr erstes eigenes Ausstellungsgebäude.
1840-43 Die Alte Börse am Paulsplatz wird errichtet (Kriegsruine 1952 abgerissen)
1852 Foltz-Eberle-Plan
1858 Eröffnung des Zoo (zweitältester Tierpark in Deutschland)
1861 Ravenstein-Plan Altstadt
1866 Preußen annektiert die Freie Stadt Frankfurt am Main
1867 Der Dom brennt. Nach dem Feuerinferno wird er wieder aufgebaut.
1869 Der 1. Eiserne Steg wird eröffnet (1912 die 2. Brückenversion)
1877 Bornheim wird als erste Gemeinde in Frankfurt am Main eingemeindet
1895 Das kurhessische, industriell geprägt Bockenheim wird eingemeindet
1895 Ravenstein-Plan
Weitere historische Karten von Frankfurt am Main
Die Gründerzeit in der Mainstadt
1871 Der Palmengarten wird eröffnet
1879 Die neue Börse von Heinrich Burnitz wird eröffnet. 
1879 Einweihung Gutleutkaserne. Bis 1866 war Frankfurt militärfrei und hatte keine Kaserne.
1880 Eröffnung Alte Oper. Statt der veranschlagten 2 Mio. Mark Baukosten kostete der Bau am Ende 20 Mio. Mark. 
1888 Eröffnung des Centralbahnhofs in Frankfurt am Main - der heutige Hauptbahnhof
1891 Bau der im Historismus-Stil erbauten Hauptpost auf der Zeil 110 (2. Weltkrieg zerstört).
1898 Straßendurchbruch Schuppengasse und Abrisse für Süd- und Nordbau Rathaus (1908 fertiggestellt)
1902 Fertigstellung des Schauspielhauses durch Heinrich Seeling (60iger Jahre Abriss Fassade)
1904-1906 Straßendurchbruch der Braubachstraße in der Frankfurter Altstadt
1906 Eröffnung des Jügelhaus - seit 1914 von der Goethe-Uni genutzt. 1953 lässt der damalige Leiter des Bauamtes der Uni Ferdinand Kramer das neobarocke Portal abreißen. 2014 Umbau durch Kulka mit großflächigen Entstuckungen und Zerstörungen der historischen Bausubstanz.
1907 Errichtung des großen Backsteinbaus der Adlerwerke (ab ca. 1993 Umbau Adlerwerke)
1908 Das Volksbildungsheim am Eschenheimer Turm wird eröffnet (seit 2001 Multiplex-Kino)
1908 Auf dem Messegelände Bau der Festhalle - größte freitragende Halle zu der Zeit des Architekten Friedrich von Thiersch.
1908-1910 Westend-Synagoge wird gebaut (nach Zerstörungen, 1989-1994 originaltreu restauriert)
1911 Um die Altstadt gegen Verschandelung, Veränderungen und Reklame zu schützen erlässt die Stadt ein "Ortsstatus gegen Verunstaltung"
1914 Das alte Polizeipräsidium wird eröffnet (seit 2002 Leerstand)

Baukultur der zwanziger Jahre in Frankfurt/M.
1920-24 Bau des technischen Verwaltungsgebäudes der Hoechst AG durch Peter Behrens
1924 Das Institut für Sozialforschung wird eröffnet. Der Bau von Franz Roeckle wird im Krieg zerstört.
1925 Ravenstein-Plan
1925-30 Das neue Frankfurt - das Stadtplanungsprogramm unter Ernst May sorgt für Furore
1923-26 Bau des Mousonturms - mit 33m-Höhe, Frankfurts erstes Hochhaus
1927 Das Hauptzollamt Ecke Dom-/Braubachstraße wird im Bauhausstil errichtet (Umbau 2006 zum Haus am Dom)
1927 Luftbild Frankfurt am Main
1928 Errichtung der Großmarkthalle von Elsässer (2008 Abriss der Annexbauten im Zuge der Umgestaltung für die Europäische Zentralbank. 2010 Durchbruch der Halle für Querriegel-Neubau).
1928-31 Errichtung des Poelzig-Baus "I.G.-Farben-Haus" - heute Gebäude der Goethe-Uni.
1929 Der II. Congrès Internationaux d’Architecture Moderne (CIAM) findet diesmal in Frankfurt am Main statt. Den Vorsitz hat Ernst May.
1931 Gewerkschaftshaus von Max Taut wird im Villenviertel gebaut. 31m hoch - nach I.G.-Farben-Haus 35m das höchste Bürohaus in der Stadt. Nach einem Gerichtserfahren durfte es dann trotz der Stadtbildstörung doch errichtet werden.  
1932 Neufassung des Ortsstatus gegen Verunstaltung. Statt 100 sind jetzt 280 Bauwerke in der Innenstadt geschützt.
1938 Der Große Speicher und die Häuser Heydentantz und Isentrud wurden während der NS-Herrschaft für den Durchbruch der Eckermannstraße geopfert.

Kriegsjahre der Zerstörung
Ab Juni 1940 Bomberangriffe während des zweiten Weltkrieges auf Frankfurt am Main
1944 statt Teves wird Hartmann & Braun bombardiert - 166 Arbeiter sterben. Später entsteht auf dem Gelände das Gräf./Falkstr.-Quartier in Bockenheim
1944 Stadtplan
18. und 22.03.44 zwei "Tausend-Bomber"-Angriffe zerstören fast die gesamte Stadt Frankfurt am Main
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1945 Kriegsende: Die zerbombte Stadt steht in Trümmern. ca. 70 % der Bausubstanz sind zerstört (s. Schadenskarte). 2.000 Altstadthäuser für immer verloren. Mehr zu den Trümmern nach dem 2. Weltkrieg siehe auch hier: http://www.stadtgeschichte-ffm.de/download/kochmann.pdf
--> Luftbild 1945Schadenskarte 1947
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1948 Die "Bank deutscher Länder" der Vorläufer der Deutschen Bundesbank wird in Frankfurt/M. gegründet. Damit wird der Grundstein für die Bankenstadt Frankfurt am Main gelegt.
1949 Bonn und nicht Frankfurt am Main wird zur Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland gewählt
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Wiederaufbau in den 50iger Jahren "die gegliederte, aufgelockerte Stadt"
Die 50iger Jahre - der beschwerliche Wiederaufbau beginnt.
1950 Errichtung des ersten Gebäudes auf dem Degussa-Areal (Abriss 2011)
1950 Eröffnung des Kinos Turmpalast (Abriss 2012)
1951 Das Kulturdenkmal Junior-Haus (Architekt Berentzen - s. auch Rundschau-Haus) wird eröffnet.   
1951 Errichtung des AEG-Hochhaus am Mainufer - das bis dahin höchste Hochhaus (Abriss 1999)
1951-56 Bau Fernmeldezentrum mit dem Fernmeldehochhaus (Abriss 2005)
1952 Eröffnung nach Vorbild des Columbushaus errichten Bayerhaus (Umgebaut - seit 2008 Hotel)
1953 Ferdinand Kramer lässt das neobarocke Portal des Jügelbaus abreißen
1953 Bau des Rundschau-Haus (Abriss 2006)
1953-54 Bau des Bienenkorbhauses an der Konstablerwache (2007-09 saniert)
1953-55 Bau Oberfinanzdirektion, Adickesallee (2014 Abriss denkmalgesch. Bau bis auf Pavillion)
1953 Bau der Berliner Straße - Abriss des Altstadtensembles Nürnberger Hof und der Ruine der Weißfrauenkirche sowie südlicher Teile des "Großen Hirschgrabens"
1954 Bau Sep Ruf Gebäude Berliner Handels-Gesellschaft, Taunusanlage 10 (Abriss 2015, dafür Hochhaus Marienturm) 
1954 Die Kleinmarkthalle wird 200m von ihrem alten, kriegszerstörten Standort eröffnet. 
1954-55 Berliner Straße - Bau des Bundesrechnungshof (genutzt bis 2000, Teilabriss 2015)
1955 Bau ehem. US-Generalkonsulat, Siesmayerstraße, Otto Apel/SOM
1955 Fertigstellung des Apartmenthaus Fahrgasse 26 - mit 33m das erste (gemischte) Wohnhochhaus
1955-56 Errichtung Landwirtschaftliche Rentenbank (Hochstraße 2 nähe Eschenheimer Tor)
1956 Bau Gebäude "Berliner Straße 27" (Otto Apel - Hommage an Le Corbusiers "Pavillion Suisse"). Rückkehr der "weißen Stadt" nach FFM. Heute Haus des Buches.
1952-56 "Fressgass" - Abriss der nördlichen historischen Bebauung wegen Straßenverbreiterung (auch "Drei Hasen" am Goetheplatz wird Opfer der autogerechten Stadt)
1957 Fertigstellung "Amerika Haus" (heute Instituto Cervantes), Staufenstr., von Otto Apel u. SOM
1958-60 Bau des Zürich-Haus (Abriss denkmalgeschützter Bau 2002 u. Neubau Opernturm)
1958-60 Bau des Philosophicum (Ferdinand Kramer) an der Uni in Bockenheim. Nach Protesten 2012 wird ein Abriss verhindert und es entstehen Studenten-Apartements in dem denkmalgeschützten Bau.
1959 Eintracht Frankfurt wird Deutscher Fußballmeister
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Nachkriegssituation LuftbildNachkriegszeit Fotos, Harald Reportagen
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Die sechziger Jahre - Zerstörungen für die autogerechte Stadt, Flächensanierung
1960 Abriss des kriegsbeschädigten Jugendstiljuwels Schumann-Theater
1960 Abrisse und Überbauung der Jugendstilfassade des historischen Schauspielhaus. Bau Doppeltheateranlage, Schauspiel u. Oper (1963, ABB Otto Apel, Beckert, Becker)
1961 Eröffnung Henninger Turm (2013 Abriss - dafür Hochhaus mit Turm-Anmutung 2017/18)
1963 Fertigstellung Hotel Intercontinental (ABB Otto Apel u. Beckert und Becker) am Mainufer
1965 Eröffnung des damals höchsten Gebäude Frankfurt - der 82m hohen BHF-Bank von Sep Ruf an der Bockenheimer Landstraße. In 90iger Jahren durch Denkmalschutz vor Abriss bewahrt.
1965 Der spätere OB Rudy Arndt "Dynamit-Rudy" schlägt vor die kriegsversehrte Alte Oper "...mit ein wenig Dynamit" zu sprengen. Doch statt Abriss und Bau einer modernen Verwaltung, gründet sich eine Bürgerinitiative und sammelt Geld für den späteren Wiederaufbau.
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1967 Entwicklung des so genannten "Fünf-Finger-Plans" (vom Opernplatz ausgehend im Uhrzeigersinn: Taunusanlage bzw. Mainzer Landstraße, Kettenhofweg, Bockenheimer Landstraße, Oberlindau, Reuterweg). In der Folge Massenabrisse von gründerzeitlichen Bauten im Westend (ab 1970 Hausbesetzungen und Studentenproteste). Abrisse u.a. in der Bockenheimer Straße. Viele leerstehende Bauten wurden von Studenten etc. besetzt - u.a. 1971 das Haus von Ali Selmi "Bockenheimer Landstr. 93" und der Block von Ignatz Bubis an der Ecke Bockenheimer/Schumannstraße (Bockenheimer Landstr. 111-113 u. Schumannstr. 69-71). 1972-73 kam es zum Häuserkampf am Kettenhofweg 51. Nach vielen Abrissen in den siebziger Jahren im Westend kam es dann zur Neubebauung mit oftmals unmaßstäblichen Beton-Bürobauten, die seit ca. 2002 teilweise wieder abgerissen oder zu Wohnraum umgewandelt werden.
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1968 Bau Hochtief-Hochhaus von Eiermann (Abriss des denkmalgeschützten Baus 2004) 
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Die siebziger Jahre - verlorene Baukultur
Die siebziger Jahre stehen für Massenabrisse und brutale Betonbauten. 

1971 Einrichtung einer Fußgängerzone in Alt-Sachsenhausen
1971 In Frankfurt-Enkheim wird das Hessen-Center eröffnet
1971 Bau des 92m IBCF-Hochhauses für die Deutsche Bank (1984 Umzug in die neuen Deutsche Bank-Türme, Abriss des IBCF-Hochhauses für Hochhausprojekt Four 2017/18)
1972 Erster Flohmarkt am Sachsenhäuser Mainufer
1972 Bau eines Sichtbeton-Erweitungstraktes für das Historische Museum (Abriss 2011). Für den Bau des Museums 1972 wird das spätklassizistischen Haus Freudenberg (früher Brabant), eines der wenigen Altstadthäuser, die den Zweiten Weltkrieg überstanden hatte, abgerissen
1972 Fertigstellung des 116m-hohen AfE-Turms / Unigelände Bockenheim (Abriss 2014)
1972 Rothschildpark: Weiher verschwindet für SGZ-Hochhaus (2005-07 Umbau zu Park Tower)
1972 Eröffnung der Olivetti-Türme von Egon Eiermann in der neuen Bürostadt Niederrad
1973 Das Selmi-Hochhaus brennt
1973 Richtfest der Aachener und Münchner Versicherungsgesellschaft (Münchener Str. 1, dafür Abriss des Bestandsgebäudes )
1973 In Ginnheim Eröffnung des Neubau der Bundesbank (Otto Apel posthum)
1973 Eröffnung Museum für Völkerkunde am Schaumainkai
1972-74 Bau des Technischen Rathaus in der Altstadt (Abriss 2010). Für die Bausünde wurden u.a. 5 historische Gebäude in der Braubachstraße abgerissen.
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1973 Oelkrise - der Zeitgeist der "autogerechten Stadt" endet
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1974 Die Diamantenbörse wird eröffnet und geht schnell Pleite. In der ehemaligen Diamantenbörse entsteht nach Umbau 2013 das MA-Quartier und es bildet sich eine Initiative "Neustadt" Frankfurt.
1976 Das historische Fürstenhof Carlton-Hotel am Bahnhofsvorplatz wird abgerissen
1976 Eröffnung des Hotelhochhauses an der Hamburger Allee
1977 BfG-Hochhaus eröffnet - später residiert auch die EZB dort
1977 Nach dem U-Bahnbau wird die Fußgängerzone Fressgass eröffnet
1977 Der Opernplatz soll zu einem einzigen, kreisrunden Trichterförmigen U-Bahn-Eingang umgestaltet werden. Die Pläne können gerade noch abgewendet werden.
1976-84 Bau U-Bahnverlängerung bis Südbahnhof mit Untertunnelung Main für 327 Mio. DM
1978 Eröffnung Hotelbau Holiday Inn, Darmstädter Landstraße
1978 Bau Union-Investment-Hochhaus/Speer jun. 2021 Umbau zu Riverpark Suites/Ole Scheeren. 
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Die achtziger Jahre - Rückbesinnung auf die lebendige Stadt
1981 Eröffnung der Alten Oper nach Wiederaufbau - Baukosten 188 Mio. DM. Auf dem Bau kommt eine von Panthern gezogene Quadriga, die lange verschollen war und ursprünglich vom Schauspielhaus stammte. Bereits 1953 gab es eine erste Bürgerinitiative zum Wiederaufbau
1982 Das Rebstockbad - eines der ersten Erlebnisbäder in Deutschland wird eröffnet (Abriss 2021)
1981-86 Wiedererrichtung der Ostzeile auf dem Samstagsberg des Römers
1984 Das wiedererrichtete Leinwandhaus in der Altstadt - jahrzehnte Kriegsruine - wird eröffnet
1984 Einweihung Deutsche Bank Türme. Bis 1979 stand dort noch das Löwensteinsche Palais 
1984 Eröffnung der Startbahn West und der U-Bahnlinie vom Theaterplatz zum Südbahnhof
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Die Postmoderne wird in Frankfurt/Main eingeläutet
ca. 1985 Der umstrittene Neubau der Stadtwerke entsteht am Börneplatz. Das umstrittene Bauvorhaben löste Proteste, den "Börneplatzkonflikt" 1987 aus.
1985 Der 43,5 Mill. Euro teure Neubau von Richard Meier des Museums für angewandte Kunst wird eröffnet. Statt wie in den 60iger Jahren geplante Abriss und Hotelneubau wird auch die klassizistische Villa Metzler in den Museumskomplex integriert.
1986 In der Saalgasse entstehen postmoderne Giebelhäuser
1986 Eröffnung des Museums Schirn - 150 Mio. DM Baukosten
1987 Ein Brand legt das Schauspielhaus/Oper in Schutt und Asche
1988 Das 1. Museumsuferfest wird gefeiert
1988 Imagestärkung: 05.10.88 erscheint Geo Special Frankfurt - erstmals wird die erfolgreiche Stadterneuerung z.B. am Schweizer Platz bundesweit publik.
1989 Nach einer Teilbaugenehmigung scheitert der  Bau des Hochhausturms Campanile vor Gericht. Der Entwurf des 220m hohen Hochhauses von Hans Robert Hiegel ähnelt dem späteren Messeturm.
1989 Der "Sound of Frankfurt" läutet im Jahr der Wiedervereinigung die Frankfurter Techno Revolution ein.
1980-1990 Ausbau und Errichtung neuer Museen am Museumsufer
ca. 1990 Umgestaltung Main-Ufer
1990 Eröffnung Messeturm von Helmut Jahn - dieser markiert einen Wendepunkt in der Akzeptanz für Hochhäuser in Frankfurt/M.
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Wolkenkratzer - Frankfurt/M. - 15 Jahre Spitzenreiter in Europa
Der Messeturm war der höchste Wolkenkratzer Europa´s 1990 bis 1997 und wurde danach vom Commerzbank Tower abgelöst, der bis 2005 der höchste Wolkenkratzer Europa´s war.
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1991 Eröffnung MMK 
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1992 Massives Drogenproblem: Die Taunusanlage wird gesperrt und die offene Drogenszene zerschlagen
1992 Die Zeilgalerie eröffnet (Abriss 2017 - nach gerade einmal 25 Jahren Bestand)
1993 Bau Westend Tower "Kronenhochhaus"
1993 Errichtung des im Brutalismus-Stil gestalteten  Hauptverwaltunsgsbau der Deutschen Bahn
1994 Das Behördenzentrum Gutleut - ein postmoderner Bau - wird eröffnet
Seit 1995 Investorenarchitektur und Rekonstuktionen
1995 Petra Roth wird zum OB gewählt (bis 2012)
1996 Das schmale, denkmalgeschützte, letzte Fischerhaus am "Mainkai 4" wird abgerissen
1997 Eröffung Commerzbank Tower von Sir Norman Foster 
2000 Einweihung des Main Tower
2001 Eröffnung des Main Plaza von Hans Kollhoff
2002 Der Peterskirchhof wird wieder Instandgesetzt und der Schutt beseitigt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gelände mit Trümmermaterial gefüllt.
2005 Die Bürgerinitiative "Pro Altstadt" wird von 70 Bürgern aus der Taufe gehoben
2005 Die Alte Stadtbibliothek wird wiederaufgebaut - hier residiert seitdem das Literaturhaus
2006 Eröffnung des neuen Portikus - eine Neuinterpretation der historischen Alten Brücke-Bauten von Christoph Mäckler. Auf dem Dach eine Lichtinstallation des Künstlers Olafur Eliasson.
2006 Zur Fußball-WM ist auch Frankfurt/Main Spielort mit seinem neuen Stadion.
2009 Im Palais Quartier wird der Palais Thurn und Taxis mit veränderten Grundriss rekonstruiert. Außerdem wird das Einkaufszentrum MyZeil (Architekt Fuksas) eröffnet
2010 Kaiserdom: Abschluss der Sanierungsarbeiten am 95 m hohen Domturm  
2015 Das Innenstadtkonzept Frankfurt am Main wird verabschiedet
2015 Der bekannte Architekturkritiker der FAZ Dieter Bartetzko verstirbt
2017 Der Ortsverband Frankfurt der Initiative Stadtbild Deutschland e.V. wird gegründet
2017 Die Spuren des Weltkrieges: 70.000 Bürger müssen am 03.09.17 ihre Wohnungen verlassen weil eine 1,8 Tonnen schwere Weltkriegsbombe im Westend entschärft werden muss
2017 Der Neubau des historischen Museums (Lederer) wird eröffnet
2017 In der Nacht zum 12. Oktober wird der historische Goetheturm durch einen Brand zerstört. Der Turm wird wieder rekonstruiert und 2020 wieder eröffnet.
ab ca. 2013 bis 2018 Wiederaufbau bzw. Rekonstruktion eines Teiles der Altstadt
2018 Die Trüby-Debatte, um die Initiatoren der Altstadt entbrennt.
2019 Der radikale Umbau des Senckenbergareals ist beendet. Spolien von zuvor geschliffenen  Altbauten landen in den Außenanlagen.
2019 Die Leitlinien zur Qualität im Städtebau werden vorgestellt
2019 Das integrierte Stadtentwicklungskonzept Frankfurt 2030+ wird verabschiedet
2019 Frankfurt am Main knackt zum ersten Mal die 750.000 Einwohner-Marke
2020-21 Die Corona-Krise legt Frankfurt am Main lahm
2021 Das Dach vom maroden Oberforsthaus wird durch einen Brand zerstört
2021 Der BDA Frankfurt am Main richtet einen dringenden Appel zum Klimaschutz für Sanierung statt Abriss
2023 Das Heine-Denkmal (1913) von Georg Kolbe kehrt von der Taunusanlage an seinen ursprünglichen Platz in der Friedberger Anlage zurück.
2024 Bei der Fußball-Europameisterschaft gehört Frankfurt am Main zu den Austragungsorten
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2026 Frankfurt am Main ist World Design Capital 
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Weiterführende Infos zur Altstadt s. auch auf dem Online-Portal der Stadt Frankfurt/M. "Chronik der Altstadt" 
 Historische Karten Frankfurt am Main
 Frankfurt in alten Ansichten
Herausragende Literatur: Alt-Frankfurt - ein Vermächtnis, Fried Lübbecke
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 Linktipps Stadtgeschichte, Stadtchronik , Film "25 Jahre Stadtentwicklung in Frankfurt am Main"
→ Baudenkmäler in FFM: https://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/
→ Bilderdatenbank: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/
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- Wikipedia-Liste der Kulturdenkmäler in der Frankfurter Innenstadt und
Liste der Planungsdezernenten der Stadt Frankfurt am Main
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Vorbildliche Neubauten und Sanierungen in Frankfurt am Main
- Architekten des Neuaufbaus und Abrisse der Nachkriegsmoderne
- Mittelmäßige Bauten und Stadtentwicklungsfehler

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Abrisswatch: Altbauten in Frankfurt/M. weggerissen!

Abgerissen in Frankfurt
Bau abgebrochen in FrankfurtWiederaufbau der Altstadt in Frankfurt am Main: Pluspunkt für das Stadtmarketing

D
ie japanischen Touristen scheinen keine Auge für die Frankfurter Wolkenkratzer zu haben. Sie fotografieren lieber den Römer und alles andere, was alt und historisch aussieht. Die Hochhäuser - der Stolz der Frankfurter - sind für Amerikaner und Asiaten nichts besonderes, denn Wolkenkratzer haben diese genug in den eigenen Städten stehen. Touristen kommen nach Europa um authentische Orte mit Geschichte zu erleben. Deshalb ist es aus Sicht des Stadtmarketings so wichtig, weltweit einzigartige Orte zu besitzen und diese auch zu vermarkten. Der Wiederaufbau eines Teiles der Frankfurter Altstadt ist ein wichtiger Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Stadt. Hier wird keine "künstliche Kulisse" geschaffen, sondern ein kriegszerstörtes Zentrum Sinne einer Stadtreparatur wieder aufgebaut. Nur so lässt sich auch der historische Krönungsweg wieder örtlich nachvollziehen.

Frankfurt/M.: Wiederaufbau und gleichzeitig Zerstörung historisch authentischer Gebäude

Doch während demnächst einige Altstadt-Häuser zwischen Dom und Römer mühselig rekonstruiert werden, verfallen Fachwerkbauten in Alt-Sachsenhausen und es kreist die Abrissbirne im Frankfurter Stadtgebiet und beseitigt einzigartig historische und authentische Spuren im Stadtbild. Frankfurt am Main steht vor allem für massiges, renditeträchtiges Bauvolumen, das oftmals keinen anpassenden Bezug zur Umgebung nimmt. Statt Kleinteilig wird in voluminösen und monotonen Blöcken gebaut und dabei werden mitunter auch noch großzügig im Baufeld stehende, historische Bauten mit abgeräumt (und das obwohl es im Frankfurter Stadtgebiet - Stand 2012 - noch fast 600 Baulücken gibt, die man erstmal schließen müsste bevor man historische Bestandsbauten wegreißt). Nach Daten aus dem Zensus 2011 liegt der Anteil von Altbauten (vor 1919 gebaut) nur noch bei 20 %. Liste abgegangene Bauten in Frankfurt am Main.

Abgerissen wurden seit 2006 in Frankfurt/M. zudem u.a. folgende historische Bauten:

NORDEND
- die „grüne Villa“ von 1884 an der Eckenheimer Landstraße/Ecke Zeißelstraße im Nordend
- Bürgerhospital historisches Gebäude Abriss 2015
SACHSENHAUSEN
- das "alte Druckereigebäude" - ein alter Backsteinbau in der Schulstr. 37 in F.-Sachensachsen - (s. googlemaps ) dort entsteht ein Ärztehaus neben dem Krankenhaus.
- der eingeschossiges Haus - wahrscheinlich Teil eines früheren Altbaus - in der "Kleinen Brückenstraße 3" (s. http://goo.gl/maps/421Lv) im Stadtteil Sachsenhausen.
- die Villa "Kennedyallee 121"
- die historischen Reste der "Freiherr-vom- Stein-Schule" in Frankfurt-Sachsenhausen
- Passavantstraße 22-24 (Abriss 2016)
NIEDERRAD
- Abriss Alter Bahnhof 2022
- Altbau Schwarzwaldstraße 54 (Abriss 2017)
- Abriss eines der ältesten Häuser in Niederrad, Kelsterbachstraße 28  (2020). 835 Unterstützer hatten eine Petition einer Bürgerinitiative unterzeichnet, die sich gegen den drohenden Abriss des unter Denkmalschutz stehenden Hauses Kelsterbacher Straße 28 in Frankfurt-Niederrad richtete. Genutzt hat es nichts. Das Bauamt ordnete 2020 den Vollzug des Abrisses an. 
BAHNHOFS- /PELZVIERTEL/GALLUS
- das repräsentative Gebäude der "Bundesbahndirektion" von 1905-1907 in der Hohenstaufenstraße für ein Hochhausprojekt u. das "Ateliergebäude in der Hohenstaufenstraße 13-25" (ehem. Hauptverwaltung der Andreae-Noris-Zahn AG von 1915 - Abriss 2014 geplant) für ein weiteres Hochhausprojekt
- 2009 wurden zwei gründerzeitliche Bauten an der Ecke Ludwigstrasse /Mainzer Landstrasse 117-119 (obiges linkes Bild nach dem Abriss am 18.02.09 von der Ludwigsstrasse aus gesehen, Bild rechts oben - die Häuser vor dem Abriss von der Mainzer Landstrasse aus) für ein Hotel-Neubau geopfert.
- 2021 wurde der Gründerzeitbau Mainzer Landstraße 137 abgerissen  
WESTEND
- die Villa "Senckenberganlage 30" im Westend (Abriss wg. eines Neubaus einer Bankengruppe).
- in der "Feuerbachstraße 40" ein schöner mit typischen roten Sandstein ausgestatteter Gründerzeitler - s. Google Maps
CITY/ ALTSTADT
- 2012 wurde das historische "Kutscherhaus in der Petersstraße" für ein neues Wohn- und Geschäftshaus abgerissen.
- das ex-Jugendzentrum "Bleichstraße 8-10" - einer der letzten innerstädtischen Altbauten
- Unter die Abrissbirne kam 2013 die leider verwahrloste "Villa Helfmann" am Untermainkai 34.
- für ein Immobilienprojekt wurde Anfang 2013 der "Gründerzeitbau Holzgraben 11a" - einer der seltenen noch erhaltenen Altbauten in der historischen Altstadt flachgelegt.
- Ein entstuckter Gründerzeitbau "Luginsland 1" von etwa 1840 wurde 2013 für ein Bauprojekt abgerissen.
- 2024 wurde der denkmalgeschützte Klassizismus-Bau in der Allerheiligenstraße 20 weggerissen
- Auf der Abrissliste steht der Vorkriegsaltbau mit dem Traditionslokal Mutter Ernst in der Neuen Rothofstraße und auch der historische Bethmannhof ist abrissgefährdet
BORNHEIM
- 2014 wurde der kleine Gründerzeitler - das "Klabunt" - an der "Berger Straße 228" plattgemacht.
- Abgerissen wurde für ein Neubauprojekt der halbierte Gründerzeitler Berger Straße 103
- 2018 Abriss eines kleinen Altbaus links neben der nun denkmalgeschützten Wertheim-Villa
BOCKENHEIM
- für ein Immobilienprojekt abgerissen wurden 2015 in Frankfurt-Bockenheim die beiden gründerzeitlichen Bauten "Hermann-Wendel-Str. 10 und 14". In der Falkstraße 52 wurde 2018 der Fassadenschmuck abgeschlagen.
- 2019 wurde das klassizistische Gebäude "Leipziger Straße 68" von 1828 abgerissen

ESCHERSHEIM
- der Gründerzeitler mit der Traditionsgastätte Drosselbart in der Eschersheimer Landstr. 607 wurde für ein Neubauprojekt (s. Meldung von 2019 ) 2020 abgerissen
DORNBUSCH
- Ein im Ensemble stehendes charakteristisches Haus mit Walmdach (Baujahr 1927) wurde 2022 in Dornbusch (Ecke Mechthild-/Spenerstraße) abgerissen.
OSTEND
- Abgerissen wurden die Annex-Bauten der Großmarkthalle 2019 für den Bau der EZB
- Abgerissen wurde ein flacher, gründerzeitlicher Eckbau in der Hanauer Landstraße 42 
- Der Altbau am Ostbahnhof wurde 2023 abgerissen
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- Vom Abriss bedroht ist im Zuge der Baupläne rund um das Alte Polizeipräsidium zudem wohl das alte Pfarrhaus an der Hohenstaufenstraße. Neubauten entstehen auch auf dem ehemaligen FAZ-Gelände die bestehende Bausubstanz (s. auch Günderrodestraße 5abgerissen.  

- Abgerissen werden sollte auch der historische Backsteinbau der ehemaligen Dondorfschen Druckerei
Doch die Initiative Dondorf Druckerei und eine Onlinepetition zum Erhalt der Dondorf Druckerei in Frankfurt am Main - Bockenheim zeigten Erfolg. Die Abrisspläne wurden 2024 gestoppt.

Neubauten: Geschichtsbewusstsein fehlt bei der architektonischen Gestaltung
Mit dem Geschichtsbewußtsein scheint es oftmals in Frankfurt/Main nicht weit her zu sein: So wurde in der "Schönen Aussicht 13-15", in der Straße wo der Philosoph Schopenhauer wirkte ("Schopenhauer-Haus"), ein modernes Hotel errichtet. Hier hätte man die Kriegslücke besser mit einem historisierenden Bau und einem integrierten Museum für Schopenhauer schließen müssen. Zu den weitgehend trostlos-modernistischen Bauprojekten, die in Frankfurt/M. keinen ausreichenden Bezug zur historischen Umgebung genommen haben, zählen in jüngster Vergangenheit z. B. auch der Neubau "Alte Rothofstr. 8-10", der Neubau der "Freiherr-vom-Stein-Schule" (Schweizer-Str. 87 in FFM.-Sachsenhausen) und der Neubau "Textorstr. 42", auch im Stadtteil Sachsenhausen, sowie ein Neubau in der Ottostrasse im Pelzviertel. Desweiteren stellt der Umbau (und Abriss der Annexbauten) der Großmarkthalle zum EZB-Sitz einen gravierenden Eingriff in das historische Erbe der Stadt dar und auch die in der Nähe liegenden neuen Bauten in der Windeckstraße passen nicht zur gegenüberliegenden gründerzeitlichen Bebauung.

Umbauten, Anbauten und nicht denkmalgerechte Altbausanierungen
Neben vielen trostlosen Neubauprojekten kommen auch noch sanierungsbedingte "Verhunzungen" an Gründerzeitbauten hinzu. So werden die Altbauten mit unmaßstäblichen Dachaufbauten verunstaltet und bauliche Lückenschlüsse erhalten gestalterisch unpassende Flachdächer. Historische Garten- und Balkongitter und Fensterläden verschwinden, statt Holz- werden Plastikfenster eingesetzt und Sandsteinfensterbänke werden durch unpassende Alubleche ersetzt.

Wärmedämmung kontra gründerzeitliche Bebauung
Auch der Stuck, rote Klinker und für Frankfurt typische rote Sandstein verschwindet hinter riesigen Wärme-Dämmplatten (z.B. 2013 in der Gutleutstraße 174-176 und in Sachsenhausen) oder wird einfach abgeschlagen und entgegen aller identitätsstiftenden Gestaltungsleitbilder weiß überpinselt. So wurde z. B. vor einiger Zeit an den Häusern "Schellingstr. 12" und "Mauritiusstraße 20-28", bei der "Sanierung" der Bauten, der Fassadenschmuck abgeschlagen.

Stadtzerstörung geht weiter
Eine Stadtzerstörung bisher unbekannten Ausmaßes wurde mit der Erweiterung des Senckenberg-Instituts in Angriff genommen. Architekt Kulka hatte 2014 moderinstische Umbaupläne vorgelegt, die massiv die historischen Gebäude des "Jügelhaus" verfremden. Ein weiterer Problemfall bildet das Alte Polizeipräsidium, welches seit über 15 Jahren dem Verfall preisgegeben ist und nun nach dem Verkauf hoffentlich bald saniert wird.

Neben der Zerstörung von historischer Bausubstanz verschwinden auch einige schützenswerte Bauten aus den 50iger und  60iger unter der Abrissbirne - wie das FR-Rundschauhaus. Und selbst einige gelungene Bauten aus der Zeit der Postmoderne werden mittlerweile unsinnigerweise geopfert.

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