Die hessischen Städte mussten im 2. Weltkrieg absolutistische Zerstörungen hinnehmen:
Frankfurt/Main: in über 90 Gassen wurden 1.500 bis 2.000 Altstadtbauten zerstört. Wenige Rekos.
Darmstadt: 457 Altstadthäuser zerstört - 2 Häuser unzerstört.
Hanau: 450 Altstadthäuser zerstört - 7 unzerstört, Goldschmiedehaus wieder aufgebaut.
Kassel: 870 Altstadthäuser - alle zerstört. Aufbaufähige Elisabethkirche 1954 abgerissen.
Gießen: Altstadt komplett zerstört.
Alsfeld: Kahlschlagsanierung Scheunenviertel (Abriss 30 Bauten) für Parkdeck 1969
Gießen: Altstadt komplett zerstört.
Alsfeld: Kahlschlagsanierung Scheunenviertel (Abriss 30 Bauten) für Parkdeck 1969
Trotzdem arbeitete man nach Kriegsende zügig an der Beseitigung seines verbliebenen historischen Erbes - und das bis in die jüngste Zeit: So wurde in Kassel das historische "Henschelhaus", trotz Bürgerprotesten, weggerissen und lediglich eine rekonstruktierte Fassadenseite in ein neues Kaufhaus eingebaut.
In Marburg wurde gleich das "älteste Gebäude" des Nordviertels in der "Rosenstraße 9" (s. auch http://www.stadtbild-marburg.de/archiv/ar-rosenstrasse.htm) bis auf etwas Fassade plattgemacht. Das hat Tradition in der Stadt: Bereits 1965 wurde im Abrisseifer der damaligen Zeit u.a. die historische Traubenapotheke abgerissen.
In Marburg wurde gleich das "älteste Gebäude" des Nordviertels in der "Rosenstraße 9" (s. auch http://www.stadtbild-marburg.de/archiv/ar-rosenstrasse.htm) bis auf etwas Fassade plattgemacht. Das hat Tradition in der Stadt: Bereits 1965 wurde im Abrisseifer der damaligen Zeit u.a. die historische Traubenapotheke abgerissen.
Ein besonderes Kapitel stellt Gießen dar: Die im Weltkrieg untergegangene Fachwerkstadt mühte sich erst gar nicht um einen historischen Wiederaufbau, so dass die alte Marktzeile nur noch nachgebaut im Hessenpark zu bewundern ist - "Disneyland" lässt grüßen. Zuletzt machte der zunehmende Verfall der Alten Post von sich reden. Eine Bürgerinitiative setzte sich für den Erhalt ein und konnte es retten. Auch in Hanau gibt es engagierte Bürger, die sich für eine regionaltypische Bebauung des Schlossplatz in Hanau einsetzen.
Wiesbaden: 150 Villen wurden in den 60igern abgerissen. Weitere Abrisspläne von Ernst May konnten zum Glück durch Widerstand verhindert werden. Selbst das Jugenstiljuwel in der "Bingertstraße 10" war in den 70iger Jahren vom Abriss bedroht. Darüber hinaus wurde der Bismarckplatz komplett dem Verkehr geopfert und es sollte eine Osttangente geben mit Abrissen in der östlichen Wilhelmstraße. Auch die Villa Clementine sollte abgerissen werden. Link "Das neue Wiesbaden" zu den Abrissplänen in Wiesbaden von Ernst May.
Links zum Jugendstil und zu weiteren Prachtbauten in Wiesbaden:
- Jugendstil in Wiesbaden
- Nees-Sammlung u. weiteres zum Jugendstilbau in der Bingertstraße
- Das "weiße Haus" Villa Söhnlein-Pabst
- Taunusstraße 22
- Wiesbaden im Bombenkrieg (nur durch Zufall - bedeckter Himmel - entging Wiesbaden 1945 einer Totalzerstörung durch 500 britische Lancaster-Bomber. Jedoch das Kurviertel wurde gravierend zerstört.)
Unfassbar: 2009 wurde in Darmstadt das historische Kutscher- und Remisenhaus von Olbrich auf der Mathildenhöhe niedergelegt. Wenigstens ein Museumsneubau-Klotz am Südhang der Mathildenhöhe konnte 2012 verhindert werden.
Natürlich hat auch Offenbach einiges zu bieten: Bereits 1960 legte man in Offenbach u.a. die kulturhistorisch wichtigen Literatenbauten ("La Roche- und André-Haus") für die Auto-Schneise "Berliner Straße" nieder und entledigte sich somit einer seiner letzten kulturgeschichtlichen Spuren im Stadtbild. Erst 2019 gab es wieder eine Initiative für eine Stadtreparatur im Altstadtbereich.
Hier noch ein Link zum traurigen Abriss-Kapitel in Frankfurt am Main.
Links zum Jugendstil und zu weiteren Prachtbauten in Wiesbaden:
- Jugendstil in Wiesbaden
- Nees-Sammlung u. weiteres zum Jugendstilbau in der Bingertstraße
- Das "weiße Haus" Villa Söhnlein-Pabst
- Taunusstraße 22
- Wiesbaden im Bombenkrieg (nur durch Zufall - bedeckter Himmel - entging Wiesbaden 1945 einer Totalzerstörung durch 500 britische Lancaster-Bomber. Jedoch das Kurviertel wurde gravierend zerstört.)
Unfassbar: 2009 wurde in Darmstadt das historische Kutscher- und Remisenhaus von Olbrich auf der Mathildenhöhe niedergelegt. Wenigstens ein Museumsneubau-Klotz am Südhang der Mathildenhöhe konnte 2012 verhindert werden.
Natürlich hat auch Offenbach einiges zu bieten: Bereits 1960 legte man in Offenbach u.a. die kulturhistorisch wichtigen Literatenbauten ("La Roche- und André-Haus") für die Auto-Schneise "Berliner Straße" nieder und entledigte sich somit einer seiner letzten kulturgeschichtlichen Spuren im Stadtbild. Erst 2019 gab es wieder eine Initiative für eine Stadtreparatur im Altstadtbereich.
Hier noch ein Link zum traurigen Abriss-Kapitel in Frankfurt am Main.
Der Zerstörungsgrad der hessischen Städte nach dem 2. Weltkrieg:
Hanau 65%
Rüdesheim 63%
Kassel 60%
Griesheim 55%
Gießen 53%
Darmstadt 46%
Haiger 44%
Rüsselsheim 33%
Frankfurt 32%
Babenhausen 30%
Offenbach etwa 25%
Wetzlar 25%
Neu-Isenburg 20%
Wiesbaden 18,5%
Fulda 17%
Limburg 16%
Raunheim 16%
Viernheim 10%
Marburg 7%
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Literaturtipp: "Architektursünden in Hessen: 25 Ortstermine von A wie Alsfeld bis W bis Wetzlar", Christoph Mäckler.
Rekonstruierte Bauwerke in Hessen
Linktipp Zeitgeschichte in Hessen: http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/index/sn/edb
Kreativwirtschaft Hessen: https://www.feelslikehessen.de/
https://www.kreativwirtschaft-hessen.de/
Alle Angaben ohne Gewähr.
Rekonstruierte Bauwerke in Hessen
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